#stayathome - Landesweites Projekt lädt zum Mitmachen ein!

Leider ist die Realität eine andere geworden. Wir tragen Mundschutz in der Öffentlichkeit statt Eis zu schlecken, das jetzt eh aus der Kühltruhe kommt und Dank social distancing stellt das Umarmen von Bäumen, so ein Bericht in den Medien, eine echte Alternative dar.

Auch die Schulen sind nun seit 6 Wochen geschlossen und wie lange die Corona-Ferien andauern, ist noch in Teilen unklar. Wie gehen die rund 365.000 Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein mit dieser Situation um, was bewegt sie in dieser Zeit?

Gleich zu Beginn des Lockdowns haben sich die 15 Kreisfachberater*innen für Kulturelle Bildung genau darüber Gedanken gemacht und das Projekt „Schüler*innen@homeart“ in´s Leben gerufen. Sie haben die Schülerinnen und Schüler aufgefordert sich kreativ mit Bildern, Textbeiträgen, Videos und Musik mit der Pandemie auseinanderzusetzen und über eine online-Plattform an ihren Befürchtungen, Hoffnungen und Mut machenden Werken teilhaben zu lassen.

Das Projekt ist noch nicht beendet, aber in etwa 150 Beiträgen, zeigen die Schülerinnen und Schüler bereits jetzt eine große Bandbreite ihres kreativen Potentials.

In den Bildern zeigen sich viele verschiedene Techniken und Inhalte: die jüngeren Künstler*innen zeichnen mit Bunt- und Bleistiften und thematisieren vor allem Dingen das Fehlen der Spielfreunde. Bei den Jugendlichen tragen die Dargestellten häufig Mundschutz oder, noch drastischer, gar Gasmasken und Coronaviren umschwirren in Acrylfarben die Köpfe. Sakral anmutend werden Collagen aus Zeitungsausschnitten und dazu gemalten Elementen zu bestechenden Werken. Diese spiegeln gut das Wirrwarr der einzelnen Länder im Umgang mit dem Coronarvirus, rund um die Welt, wieder. Aber auch an Humor fehlt es nicht – Toilettenpapier spielt in einigen Werken eine tragende Rolle.

Dass Schülerinnen und Schüler mit dem hashtag #stayathome kreativ umgehen können, zeigen die stop motion – Filme: Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail wurden in den eigenen Kinderzimmern und vor allem mit Lego minutenlange Filme gedreht. Darin haben die Schülerinnen und Schüler ihre häuslichen Situationen dargestellt. Die Freude über fast unbegrenzte Computerzeit und die neue Coolness Stubenhocker zu sein werden ebenso thematisiert, wie das Fehlen von Freunden und Schule, sportlichen Aktivitäten in den eigenen vier Wänden sowie gähnender Langeweile.

Auch in den eingereichten Texten finden sich Gedichte und Berichte über das Leben in der Isolation. Aber auch die positiven Seiten, die das Erliegen des Verkehrs auf Straßen, Wasser und in der Luft für den Klimaschutz bedeuten, werden in phantasievollen Erzählungen thematisiert.

In der Musik zeigt sich die gesamte Bandbreite des Könnens der Kinder und Jugendlichen. Instrumental ist einiges vertreten – Gitarrenseiten werden gezupft, das wohltemperierte Klavier lädt mit einfühlsamen Klängen zum Nachdenken ein, aber genauso der selbstkomponierte Rap mit Syntheziser-Musik im Hintergrund.

 

Wie schön wäre es, wenn wir das Coronavirus einfach wie die farbenfrohen Kekse von Julian und Niklas aus Quickborn einfach aufessen und damit die Pandemie beenden könnten.

Bis dahin können aber noch alle Schülerinnen und Schüler kreativ werden. Auf der Website www.schuelerinnenathomeart.kulturvermittler-sh.de finden sich zum Einen viele Anregungen dafür und zu Anderen alle E-Mail Adressen der Fachberater*innen für Kulturelle Bildung aus Schleswig-Holstein, an die die Beiträge gesendet werden sollen. Auch Bildungsministerin Karin Prien freute sich über dieses Projekt. Sie sagte „Diese Wochen waren und sind außergewöhnlich für unsere Schülerinnen und Schüler. Der bisher gewohnte Rhythmus aus Schule, Freizeit und Ferien gilt nicht mehr, es gibt einen neuen „Corona-Alltag“. Die Ausstellung ist ein Angebot an alle, sich kreativ mit diesem neuen Alltag auseinanderzusetzen und Werke mit anderen zu teilen.“

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